One-Stop-Shop-Verfahren

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Was ist das One-Stop-Shop Verfahren (OSS)

Das One-Stop-Shop-Verfahren kurz OSS-Verfahren ist ein System der EU für die Mehrwertsteuer. Es ermöglicht Unternehmen, die grenzüberschreitend digitale Dienstleistungen und Waren verkaufen, die Umsatzsteuer über einen einzigen Anlaufpunkt zu deklarieren und zu zahlen. Dies vereinfacht die steuerliche Abwicklung und erleichtert den Handel innerhalb der EU.


Beispiel für das One-Stop-Shop Verfahren

Nehmen wir an, ein Unternehmen mit Sitz in Deutschland verkauft digitale Dienstleistungen an Kunden in Frankreich und Spanien. Früher musste das Unternehmen die Umsatzsteuer in jedem einzelnen Land separat registrieren, deklarieren und zahlen.

Mit dem OSS-Verfahren kann das Unternehmen die Umsatzsteuer für diese grenzüberschreitenden Verkäufe über einen einzigen One-Stop-Shop in Deutschland anmelden und zahlen. Das deutsche Finanzamt leitet dann die entsprechenden Beträge an die Steuerbehörden in Frankreich und Spanien weiter. Dies vereinfacht den Verwaltungsaufwand erheblich und macht den grenzüberschreitenden Handel für Unternehmen effizienter.


Das OSS-Verfahren ist nicht nur auf Onlineshops beschränkt. Es wurde ursprünglich entwickelt, um die steuerliche Abwicklung für Unternehmen zu vereinfachen, die grenzüberschreitende Dienstleistungen erbringen. Dies kann digitale Dienstleistungen, aber auch andere Dienstleistungen und bestimmte Warenlieferungen umfassen.

Das OSS-Verfahren kann somit von Unternehmen genutzt werden, die Dienstleistungen erbringen, unabhängig davon, ob dies online oder offline geschieht. Es bietet eine zentrale Anlaufstelle für die Umsatzsteuerregelung bei grenzüberschreitenden Transaktionen innerhalb der EU. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es spezifische Regelungen und Bedingungen für die Teilnahme am OSS-Verfahren gibt, und Unternehmen sollten sich mit den entsprechenden Steuerbehörden und Vorschriften vertraut machen.


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Angabe in der Rechnung beim One-Stop-Shop Verfahren

Bei Verwendung des OSS-Verfahrens (One-Stop-Shop) müssen bestimmte Angaben auf den Rechnungen gemacht werden. Hier sind die grundlegenden Informationen, die auf einer Rechnung, die das OSS-Verfahren betrifft, ausgewiesen werden sollten:

Mehrwertsteuer-Identifikationsnummer (VAT-ID):

  • Die VAT-ID (z.B. DE-Steuernummer) des Verkäufers.


Verweis auf das OSS-Verfahren:

  • Ein klarer Hinweis darauf, dass das OSS-Verfahren verwendet wird. Dies kann in Form einer spezifischen Bemerkung wie "Steuerschuldner ist der Leistungsempfänger nach dem OSS-Verfahren" erfolgen.


Verkaufspreis und Umsatzsteuersatz:

  • Der Nettobetrag der Lieferung bzw. Dienstleistung.
  • Der anwendbare Umsatzsteuersatz.
  • Der Gesamtbetrag inklusive Mehrwertsteuer.
  • Informationen zum Leistungsempfänger:


Name und Anschrift des Kunden (Leistungsempfängers), sofern relevant.

Die genauen Anforderungen können je nach den nationalen Regelungen der beteiligten Länder variieren. Es ist wichtig, die aktuellen Vorschriften der Steuerbehörden zu prüfen oder sich bei einem Steuerberater zu informieren, um sicherzustellen, dass die Rechnungen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.


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